Terra Mater 2018 Nr 4.pdf

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AUSGABE 04 / 2018
JULI / AUGUST
AT/DE/IT
EUR 7,00
CH
SFR 9,00
BE/LUX
EUR 8,00
DIE STADT
DER KATZEN
In der indischen Stadt Mumbai
leben 40 Leoparden unter
21 Millionen Menschen. Ohne Zaun.
ICH GEGEN DIE MAFIA
Warum Umweltaktivist Andrea Crosta sein Leben riskiert
POST AUS DER STEINZEIT
10.000 Jahre alte Botschaften, entdeckt in Namibia
UNSTERBLICHE BLUMEN
Richard Fischer fotografiert Blüten für die Ewigkeit
EDITORIAL
TERRA MATER
Juli / August 2018
STILLE IST IN VIELEN MOMENTEN BEDEUTSAM.
Sie ent-
spannt und ordnet die Gedanken. Sie gibt Kraft, denn Stille heißt
nicht Stillstand: Im Idealfall ist sie Anlauf für den nächsten Sprung
nach vorn. Und sie ist das verbindende Element dieses Hefts.
Lautlos läuft die Kommunikation ab, wenn Sardinen im Meer ein
Zeichen ihrer Schwarmintelligenz abliefern: Prescht ein Raubfisch
mit offenem Maul in einen Fischschwarm, werden tausende Fische
eins, weichen kunstvoll aus, und der hungrige Räuber schwimmt
ins Leere. Was der Mensch aus diesem Geniestreich lernen kann?
Verhaltensbiologe Jens Krause erklärt es ab Seite 116.
Ganz still ist es auch im Auge eines Wirbelsturms – doch nur dort:
Als man in Galveston, Texas, im Jahr 1900 Hurrikan-Warnungen
nicht ernst genommen hatte, kam es zur Katastrophe. Verhindern
lassen sich Hurrikans bis heute nicht, doch wir lernen aus ihrer
Historie, können sie damit besser einschätzen und ihre Auswir-
kungen so lindern:
Der Untergang von Galveston,
ab Seite 142.
Ehrfürchtig schwieg unser Team auch angesichts der aktuellen
Forschungen zum Thema Felsgravuren in Namibia. Bis zu 20.000
Jahre könnten die Kunstwerke nahe dem Twyfelfontein National
Monument alt sein, von prähistorischen Nomaden in den Stein ge-
ritzt, Botschaften für jene, die sie verstehen lernen (ab Seite 22).
Auch Andrea Crosta lässt die Stille für sich arbeiten. Geht es gegen
die Zerstörung unseres Planeten, marschiert der Umweltaktivist
stets voran. Da mit Wildtierkriminalität Milliarden verdient wer-
den, ist sein Gegner auch das organisierte Verbrechen. Ein mäch-
tiger Feind, dennoch arbeitet Crosta unverdrossen – und die meis-
te Zeit unhörbar und unsichtbar, weil er sich der Methoden der
Geheimdienste bedient. Nur so, sagt der Italiener im Interview
ab Seite 80, komme er seinem Ziel näher: „Ich kann Banditen nicht
mit Biologen bekämpfen.“
Viel Vergnügen wünscht Ihre Redaktion!
JOHN LE CARRÉ
Autor und Ex-Geheimdienstmitarbeiter (geboren 1931)
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IllustratIon: andreasleItner.com
„Ein Schreibtisch
ist ein gefährlicher Platz,
um die Welt zu betrachten.“
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